Realistische Großübung im Bildungs- und Veranstaltungszentrum Kaumberg
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- Erstellt: Freitag, 09. Mai 2025 19:53
- Geschrieben von Christian Teis
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Am Freitag, dem 9.5., fand im Bildungs- und Veranstaltungszentrum Kaumberg eine realitätsnahe Unterabschnittsübung statt. Das Szenario: Musikschulbetrieb, sportliche Aktivitäten mehrerer Sektionen der Sportunion sowie eine Lesenacht in der Schule – ein voll ausgelasteter Abend im multifunktionalen Gebäudekomplex. Diese Ausgangslage diente als Grundlage für ein komplexes und dynamisches Einsatzbild.
Mehrere Bereiche des weitläufigen Objekts waren verraucht, wodurch eine umfangreiche Menschenrettung erforderlich wurde. Neben der örtlich zuständigen Feuerwehr Kaumberg wurden die Feuerwehren Hainfeld, Ramsau und Altenmarkt zum Übungseinsatz alarmiert. Ergänzt wurde das Übungsgeschehen durch die Beteiligung von Kräften des Roten Kreuzes, des Samariterbundes sowie einer Notärztin.
Laut Evakuierungsplan konnten 12 Kinder vom Lehrpersonal selbstständig in Sicherheit gebracht werden. 15 weitere Personen galten als vermisst, mussten unter Atemschutz lokalisiert und gerettet werden. Die realitätsnahe Darstellung übernahm das Realistik-Team des Roten Kreuzes, das die Darsteller mit täuschend echten Verletzungsmustern versah und ihnen realitätsnahe Verhaltensweisen entsprechend der angenommenen Verletzungen vermittelte.
Nach erfolgreicher Rettung wurden die Betroffenen dem Rettungsdienst übergeben, wo eine strukturierte Triage und die weitere medizinische Versorgung durchgeführt wurden.
Erstmals in eine Übung dieser Art eingebunden war die neu formierte Führungsunterstützungsgruppe des Bezirksfeuerwehrkommandos Lilienfeld. Diese Einheit unterstützt den örtlichen Einsatzleiter bei Großschadenslagen durch organisatorische und taktische Entlastung – ein zukunftsweisender Schritt in der Einsatzführung auf Bezirksebene. Ebenfalls war die FF Rainfeld mit dem Atemluft-Anhänger vor Ort.
Insgesamt nahmen 75 Feuerwehrmitglieder mit 20 Fahrzeugen, 12 Sanitäter mit vier Rettungsfahrzeugen, ein Bezirkseinsatzleiter des Rettungsdienstes sowie eine Notärztin an der Übung teil.
Im Zuge der Übungsnachbesprechung zeigten sich die Übungsbeobachter – sowohl von Seiten der Feuerwehr als auch der Rettungsdienste – äußerst zufrieden mit der professionellen Abwicklung, der Zusammenarbeit der eingesetzten Einheiten sowie der hohen Qualität der dargestellten Lage.
Wertvolle Erfahrungen für den Ernstfall!
Die Feuerwehr Kaumberg ist im Zweijahresrhythmus mit der Organisation einer Unterabschnittsübung betraut. Diese stellt eine unverzichtbare Gelegenheit dar, um Einsatzabläufe unter möglichst realen Bedingungen zu trainieren. Denn Planspiele am Papier können eine Übung mit mehreren taktischen Einheiten und realistisch dargestellten Stressfaktoren nicht ersetzen. Nur durch praxisnahe Szenarien – inklusive „Störeinlagen“ wie besorgten Eltern – entsteht jener Zeitdruck, unter dem im Ernstfall Entscheidungen getroffen werden müssen.
Text und Foto: EVI Walter Halbwax, FF Kaumberg